Investigation of cultural factors in sixth-generation textbooks for German as foreign Language

Document Type : Original Research Article

Author

Assistant Professor, Department of German Language and Literature, Shahid Beheshti University

Abstract

Einleitung
Ziel der vorliegenden Studie ist es, zu untersuchen, welche Bedeutung die kulturbiografischen Faktoren in DaF-Lehrwerken der sechsten Generation haben. Der Fremdsprachenunterricht wird als der zentrale Ort der Begegnung zwischen mindestens zwei Kulturen betrachtet, und dies kann manchmal zu Missverständnissen und Vermittlungsproblemen beim Sprachenlernen führen. Daher ist es sinnvoll, jede Gruppe von Lernenden als unabhängige, wenn auch sehr kleine Kultur zu betrachten. Bei der Erstellung von Lehrwerken ist es wichtig, dass die neuen Lehrwerke auf der Grundlage der Lernbedürfnisse von Sprachlernenden konzipiert und zusammengestellt werden. Daher ist die Berücksichtigung der Altersgruppe, Lerngewohnheiten und Traditionen der Lerngruppe eines der wichtigsten Ziele der Fremdsprachendidaktik. Die wichtige Forschungsfrage lautet nun: Warum ist es wichtig, bei der Konzipierung und Gestaltung von Lehrwerken auf die kulturbiografischen Faktoren der Lerngruppe zu achten? Und inwieweit wurde dies bei der Erstellung von Lehrwerke der sechsten Generation, vor allem für die iranischen DaF-Lernende berücksichtigt? 
Stand der Forschung
Das Ziel dieser Forschung besteht darin, die Faktoren der Kulturbiographie in der Fremdsprachendidaktik zu untersuchen, und bisher wurden viele Forschungsarbeiten auf diesem Gebiet veröffentlicht. Einerseits glauben Einige, dass die Durchführung pädagogischer Lernziele nur dann effektiv ist, wenn die Lehrkräfte für die Integration der kulturbiografischen Faktoren der Lerngruppe in den Fremdsprachenunterricht mehr sorgen können. Andererseits glauben die anderen, dass Verallgemeinerungen im Unterricht vermieden werden sollten und Lehpersonen keine strengen Grenzen zwischen Lernenden aus verschiedenen Kulturen ziehen sollten. Einige Forschungen besagen, dass es eigentlich keine einheitliche Lernkultur gibt, sondern dass man ebenso viele Menschen, Lernstile, Inhalte, Schwächen und Stärken findet. Angesichts der spezifischen Auswirkungen der Alltagskultur auf die Lernstile ist es außerdem notwendig, Lehrmethoden zu entwickeln, die die verschiedenen kulturellen Dimensionen wie Individualismus und Kollektivismus, Machtdistanz und Kurz- oder Langzeitorientierung berücksichtigen. Schließlich ist es nur durch die Interaktion mit unterschiedlichen Kulturen möglich, die Kriterien lernbiografischer Faktoren zu kennen und daraus Nutzen zu ziehen und Lernergebnisse zu verbessern.
Methodik
Zur Realisierung des Forschungszieles folgt diese Arbeit einer analytischen Methode. Zwei Lehrwerke „Das Leben“ und „Starten wir“ auf dem B1-Niveau werden mit Hilfe der von der Forscherin erstellten Kriterienkatalog analysiert.
⦁    Kriterium 1: Gibt es im Lehrwerk Übungen, bei denen das kritische Denken des Lernenden gefördert wird?
⦁    Sind im Lehrwerk unterschiedliche Sozialformen integriert?
⦁    Kriterium 3: Gibt es im Lehrwerk Übungen, die die Emotion und Motivation des Lernenden zum Weiterlernen erwecken?
⦁    Kriterium 4: Entspricht die Progression der Lerngruppe?
⦁    Kriterium 6: Gibt es im Lehrwerk Lerntipps, die auch Lernstrategien aufgreifen?
Die Ergebnisse zeigten Folgendes:
1. „Das Leben“ ist besseres Lehrwerk als „Starten wir“, da es Übungen mit Partner- und Gruppenarbeiten nutzt, um die individuellen Meinungen und Überzeugungen der Lernenden herauszufordern.
2. Beide Lehrwerke haben alle unterschiedlichen sozialformen verwendet, darunter Einzel-, Partner-, Wechsel und Gruppenarbeiten.
3. Beide Lehrwerke haben eine langsamen und flache Progression.
4. In beiden Lehrwerken werden, mit einem leichten Unterschied von 14 (Das Leben) zu 13 (Starten wir), unterschiedliche Lerntipps zum Lernen verschiedener Sprachelemente wie Grammatik und Wortschatz eingeführt.
5. Beide Lehrwerke zeigen nicht nur ausreichend Aufmerksamkeit für die kulturbiografischen Faktoren der iranischen Lernenden, sondern bieten auch die Möglichkeit, die Vielfalt der Lerntraditionen in anderen Kulturen kennenzulernen und sich damit auseinanderzusetzen.
Fazit
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Lehrwerke der sechsten Generation die kulturbiografischen Faktoren der iranischen Lernende weitgehend berücksichtigt haben und sie ermöglichen Deutschlernenden im Iran die Begegnung und Auseinandersetzung mit Lerntraditionen anderer Länder und Kulturen. Aus diesem Grund kann man sagen, dass beide Lehrwerke für den Unterricht für Deutsch als Fremdsprache im Iran geeignet sind. Ergebnisse haben darüber hinaus gezeigt, dass sich beide Lehrwerke im Bereich der Einführung didaktischer Lertipps zum Erlernen verschiedener Sprachelemente teilweise schlecht eingesetzt haben. Daher wird empfohlen, dass die Lehrpersonen, wenn sie diese Lehrwerke im Iran verwenden möchte, bei der Vervollständigung der Lerntipps sorgfältiger vorgehen sollten.

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